643 Meter – für einen erfahrenen Wanderer oder Kletterer vielleicht ein Klacks, für zwei junge Mädels eine Herausforderung. Doch uns fitten (nicht zu verwechseln mit fetten! 😉 ) Mädels wurden vor dem wunderschönen Ausblick vom Berg Ulriken in Bergen ja auch einige Hindernisse in den Weg gelegt.
09:30 am Morgen, der blaue Himmel und die Sonne strahlen in unser Zimmer. Also schnell Schuhe geschnürt, Wasser aufgefüllt und auf dem Weg zum Ulriken, dem berüchtigten schönsten Aussichtspunkt Bergens. Auf der Karte scheint der Fuß des Berges maximal eine Stunde Fußweg von unserer Unterkunft entfernt zu sein. Für uns Sportys also kein Problem – dachten wir. Aus einer Stunde wurden durch mein Orientierungstalent zweieinhalb, weshalb wir vor der großen Wanderung erst mal eine Zehnminutenpause einlegten.
Dann ging das Wandern aber endlich los – oder vielleicht eher das Klettern. Über Stock und Stein erklommen wir (hochmotiviert 💪🏼 und mit einem Lächeln im Gesicht, wirklich!) den Berg, vor dem wir vielleicht Respekt, aber keineswegs Angst hatten.
Als uns dann allerdings riesige Felsen den Weg steinig machten (Sorry für die Floskel, passt aber einfach perfekt!) und wir uns ernsthafte Sorgen machten, dass unseren Kameras etwas geschieht (nicht uns selbst, Zitat Miriam: „Lieber breche ich mir das Bein, als dass meiner Kamera etwas passiert.“ 😀 ), kamen wir langsam ins Schwitzen. Und brachten den plötzlich auftretenden Schnee dennoch nicht zum Schmelzen…
Vorsichtig trippelten wir über die weiße Masse, die wir auf etwa zehn, zwanzig Zentimeter schätzten. Doch schätzen war noch nie unsere Stärke, denn auf einmal sackte Miriams vollständiges Bein bis knapp unterm Hintern in den Schnee ein. Erschrocken schrie sie auf, sie musste sich wohl fühlen wie im Treibsand. Aber zum Glück war Miriam nicht alleine, hatte ja mich als treue Begleiterin dabei – die sich vor Lachen allerdings nicht mehr halten konnte.
Wahre Freundschaft, ich weiß. Zum Glück konnte sie sich dann doch noch befreien und ich mich nach meinem scheinbar ewigen Lachkrampf auch beruhigen.
Was uns außer dem Schnee noch verwirrte? Ein oberkörperfreier Ron Weasley (mit Sixpack!), der durch den Schnee joggte. Mountainbiker, die die lebensgefährlichen Felsen runterrasten. Sportliche norwegische Familien, die mit ihren sechsjährigen (!) Kindern den Gipfel erklommen. Senioren, die gemeinsam mit ihren Hunden den schwierigen Wanderweg auf sich nahmen.
Wie sagte Obelix immer? „Die Spinnen, die Gallier“? Da hat der Gute die Norweger wohl noch nicht kennengelernt.
Als wir endlich heil und lebendig (ebenso unsere Kameras) oben angekommen waren, wurden wir mit einem traumhaften Blick auf die malerischen Puppenhäuschen Bergens, norwegische Fjorde und Schneeberge belohnt. Und freuten uns, dass wir doch ziemlich sportlich und gar nicht so fix und fertig waren wie von vielen prophezeit. Da war es ja wohl klar, dass wir uns nach der minimalen Anstrengung ( 😉 ) erst einmal ein Pizza-Buffet verdienten. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Einer der schönsten Ausblicke, die ich je hatte. Foto: kawe

Wunderschöner Blick auf Bergen. Foto: kawe
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[…] Am nächsten Tag dann der absolute Höhepunkt unserer Bergen-Reise. Der Ulriken – … hoch mit einem Blick über die Stadt, unzählige Fjorde und Schneeberge. Mehr dazu auf hier. […]
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